Kae Salak, die jahrhundertealte Kunst des Obst- und Gemüseschnitzens fasziniert Besucher des thailändischen Königreichs immer wieder aufs Neue. Die fantasievoll geschnitzte Dekorationen aus Obst und Gemüse haben in Thailand eine sehr lange Tradition.
Bereits im 14. Jahrhundert soll Nang Nobhama, eine Hofdame im Königreich von Sukhothai, auf die ebenfalls der Ursprung des Loi Krathong Fests zurückgehen soll, die ersten Blumen aus Früchten geschnitzt haben.
Von da an wurde das Schnitzen von aufwendigen Dekorationen zu einer beliebten Aktivität bei Hofe. So wurden die königlichen Mahlzeiten mit den filigranen Kunstwerken verziert und bei großen Festivitäten durften nur die prächtigsten Kunstwerke den Saal zieren. Erst viel später wurde das Obst- und Gemüseschnitzen unter der breiten Bevölkerung populär, nicht zuletzt dank der intensiven Förderung Ihrer Majestät Königin Sirikit, die sich seit jeher für die Kunsthandwerke in Thailand einsetzt.
Heute verschönern die geschmackvollen Schnitzereien thailändische Speisen in exklusiven Restaurants oder kommen bei Veranstaltungen und Feierlichkeiten zum Einsatz.
Die Kunstwerke werden je nach Größe aus Wasser- oder Honigmelonen, Kürbis, Ananas, Karotte, Papaya oder anderen Obst- und Gemüsesorten hergestellt. Oftmals sind die Motive Blumen oder florale Muster, aber auch Figuren, Tiere, Ornamente oder Wesen aus der thailändischen Mythologie sind sehr beliebt.
Jeder der schon einmal einem Künstler bei der Arbeit des Früchteschnitzens zugesehen hat, weiß, welche großen Fingerfertigkeiten und welche Geduld zu diesem Kunsthandwerk gehört.
Während kleinere Blüten aus Guave, Karotte oder Chili nur einige Minuten in Anspruch nehmen, dauert ein aufwendiges Motiv in einer Wassermelone mehrere Stunden, bis es vollendet ist. Geschnitzt wird mit rasiermesserscharfen Spezialmessern, die Künstler meist in unterschiedlichen Größen und Stärken besitzen. Um Kae Salak in Perfektion zu lernen, dauert es in der Regel mehrere Jahre.
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