Bangkok für Selbstentdecker: Wat Takien Floating Market

by GoAsia

Green-Mango-TravelWas zeigt man guten Freunden, wenn sie in Bangkok sind? Klare Antwort: Grand Palace, Wat Pho, Chinatown, eine Khlongtour durch Thonburi ist natürlich ein muss, Chatuchak Weekend Market natürlich ebenso und das ein oder Restaurant. Was aber, wenn die betreffenden Personen schon seit Jahren regelmäßig nach Bangkok kommen, zum Teil mehrere Wochen bleiben und unserer komplettes Angebot an Bangkok Touren und Ausflüge schon abgearbeitet hat. Tja, dann wird man selbst gefordert und muss halt „notgedrungen“ etwas Neues bieten! 

Aber zum Glück sind Bangkoks Ressourcen was „Neuentdeckung“ anbelangt ja fast unerschöpflich und mit etwas Internet-Recherche und Umhören bei Kollegen und Freunden wird da auch immer ganz gut fündig. Und so fiel diesmal die Wahl auf den Wat Takien Floating Market in Nonthaburi. Dieser Schwimmende Markt weckte vor gut 2 Jahren das erste Interesse, als Bangkok-Kenner Richard Borrow auf seiner Webseite Bangkok Daytrips von seinem Besuch vor Ort berichtete. Da es aber in Bangkok natürlich so viel anderes zu entdecken gibt, fand sich bis jetzt nie Zeit, Muse und die passende Gelegenheit.

Das sollte nun also geändert werden. Viel mehr Infos sind seit dem Posting von Richard Barrow auch heute noch nicht zum Thema Wat Takien Floating Market bei Google & Co zu finden, weder auf Englisch und schon gar nicht auf Deutsch. Auf Thai gab es zumindest ein recht ausführliches Video auf Youtube, das erste Impressionen zum Beim Tripadvisor Forum gab es dann wenige, aber absolut ausreichende Infos, um als Bangkok Selbstentdecker loszuziehen. Klar hätten wir die Aktion mit privatem Minivan und einem unserer Tourguides machen können oder zumindest mit dem Taxi, aber genau das wollten wir ja nicht. Die Vorlagen die wir hatten waren: Expressboot bis Nonthaburi, dort dann in Gehweite zum Pier ein Songthaew (zum Sammeltaxi umgebauter Pritschenwagen mit 2 Sitzbänken) mit der Nr. 4 abgreifen und damit direkt bis vor das Tor vom Wat Takien bringen lassen.

Genauso einfach wie hier in der Theorie beschrieben steht, war die Aktion dann auch vor Ort. Wir sind kurz nach 9:00 Uhr vom Sathorn Pier aus bis zur Endhaltestelle in Nonthaburi gefahren, was ziemlich genau eine Stunde gedauert hat. Bis dahin war das natürlich auch nichts Neues, weil einfach schön öfters gemacht. Spannend war die Frage, gibt es das besagte Songthaew mit der Nr. 4 und wenn ja, wann und wo fährt es ab. Es hatte keine 5 Minuten gedauert, da waren auch diese offenen Fragen geklärt. Einfach vom Pier die Strasse geradeaus durchlaufen, bis rechter Hand der Nonthaburi Market anfängt. Wir standen gerade in Position, da kam Nr. 4 auch schon wie gerufen. Rauf auf die Ladefläche und auf zu neuen Abenteuern. Knapp 30 Minuten dauerte die Fahrt auf die andere Seite des Chao Phraya River. Und wie gewünscht und erhofft wurden wir tatsächlich direkt vorm Haupteingang zum Tempelgelände abgesetzt. Eins war sofort klar, hier sind wir als Langnasen eindeutig in der Minderheit! Und das war auch gut so, weil genau das ja den Reiz von solchen Plätzen ausmacht.

Nachdem wir uns den Tempel vorgenommen hatten waren wir uns alle einig, der Ausflug hat sich jetzt schon gelohnt, obwohl wir unser eigentliches Tagesziel den Floating Market noch gar nicht zu Gesicht bekommen hatten. Das Skurrile beim Wat Takien sind sein Eingang in Form eines Tigerkopfes, durch den man in das Untergeschoss des Tempels gelangt und der Ausgang durch einen Drachenkopf. Das Geschehen spielt sich in diesem ungewöhnlichen Fall also unterhalb vom Ubosot, dem heiligsten Gebäude der Tempelanlage, ab. Beeindruckt von diesem doch etwas anderen Tempel ging es im Anschluss zum Khlong-Wassermarkt des Wats. Wie bereits Richard Borrow auf seiner Seite schreibt, handelt es sich um einen recht neuen Floating Market. Das ist nicht wirklich was Ungewöhnliches in Bangkok und Umgebung, da solche modernen Schwimmenden Märkte im traditionellen Gewand in den letzten Jahren vermehrt ins Leben gerufen worden sind. Ganz oft auch den originalen historischen Plätzen. All diesen ist gemeinsam, dass sie immer nur am Wochenende stattfinden, oft bei Touristen gänzlich ungekannt sind (der beliebte und nach wie vor lohnenswerte Amphawa Floating Market ist hiervon natürlich ausgenommen) und zu weiten Teilen einem Zweck dienen, dem Essen. Fast alles trifft auch auf den Takien Floating Market zu, nur mit dem entscheidenden Unterschied, dieser Schwimmende Markt hat tatsächlich offiziell jeden Tag geöffnet. Wir waren an einem Samstag dort und der Markt war alles andere als Überlaufen, die Anzahl an hungrigen Einheimischen hielt sich also überraschend in Grenzen.

Die Anzahl der Boote die mit allerlei leckeren Gerichte aufwarteten war für die verhältnismäßig kleine Fläche dieses Wassermarktes aber vollkommen ausreichend um ein echtes Floating-Market-Feeling aufkommen zu lassen. Insgesamt lagen an diesem Tag 18 Boote im Wasser. Mit dem Tourifake Damnoen Saduak verglichen mag sich das lächerlich klein anhören, aber lieber 18 Boote mit den dazugehörigen Händlerinnen und Händlern die ihre Ware tatsächlich zum Verkauf anbieten, als 180 Statisten-Boote für die „Heile-Welt-Touristenkulisse“. Klein und fein trifft die Stimmung hier auf dem Wat Takien Market also ganz gut. Es gibt reichlich Motive für ungestellte Momentaufnahmen und es gibt natürlich auch kulinarisch einiges zu entdecken. Die Verständigung bei der Essensbestellung verläuft ungezwungen unproblematisch, notfalls mit Hand und Fuß. Drauf achten sollte man vielleicht, das Essen dort zu bestellen, wo es auf dem Papp- oder dem Styroporteller serviert wird. Das ist aus ökologischer Sicht zwar recht verwerflich, da aber der Spülvorgang für Mehrwerkbesteck & Co direkt im Khlongwasser erfolgt in dem Fall dann aber trotzdem die sinnvollere Alternative. Bei uns gab es Pad Thai und als Nachtisch gegrillte Bananen mit Sirup, gut und günstig. Satt und beeindruckt ging es dann auf ebenso einfachem Weg wie am Morgen zurück.

Direkt vorm Tempelausgang hielt wieder unsere Nr. 4, mit der es problemlos wie gehabt in knapp 30 Minuten zurück zur Ausgangsposition ging in Höhe des Nonthaburi Marktes. Ein paar Gehminuten und wir waren wieder am Nonthaburi Pier und ganz genau 1 Stunde später am Sathorn Pier. Was hat nun dieser Tagesausflug insgesamt gekostet? Das waren 2 x 15,- THB für die Fahrt mit dem öffentlichen Expressboot vom Sathorn Pier bis zur Endhaltestelle in Nonthaburi und zurück, 2 x 10,- THB für das Songthaew von Nonthaburi bis zum Wat Takien und zurück, 40,- THB hat das leckere Pad Thai gekostet, 5,- THB für das Bananen Dessert, eine 420ml Flasche Cola für 12,- THB und 2 x 7,- THB für Wasser als Proviant für die Expressbootfahrt. Das macht die enorme Summe von 121,- THB, was nach aktuellem Umwechselkurs 2,90 Euro entspricht. Wer also ein bisschen Eigeninitiative mitbringt, der kann diesen schönen Tagesausflug ab Bangkok genau wie oben beschrieben für ganz kleines Geld selbst verwirklichen. Wir hoffen, dass wir euch mit dieser kleinen Gebrauchsanweisung zum Selbstentdecken wieder eine Seite von Bangkok vorstellen konnten, die aktuell noch nicht in jedem Reiseführer zu finden ist.

Jetzt stellt sich an dieser Stelle natürlich die Frage, warum gibt man solch einen „Geheimtipp“ hier an recht öffentlicher Stelle preis und riskiert damit, dass vielleicht innerhalb von kurzer Zeit die Authentizität eines solchen Floating Markets unter dem Besuch von Touristen leidet und womöglich ein zweites Damnoen Saduak entsteht? Nun ja, ersten ist dieser schwimmende Markt und der Wat Takien gar nicht so „geheim“ wie es hier scheinen mag, da ja wie zuvor geschrieben Richard Barrow und Tripadvisor bereits vor gut 2 Jahren alle nötigen Infos dazu geliefert haben. Die dazugehörigen Webseiten haben natürlich einen sehr große Fangemeinde. Alles was hier also letztendlich geschrieben steht, wurde an anderer Stelle also bereits „verraten“, nur halt nicht auf Deutsch. Deswegen werden aber auch in Zukunft nicht zwangsläufig mehr Langnasen in Nonthaburi und Umgebung auftauchen, die die aktuelle Atmosphäre vor Ort negativ beeinflussen.

Solange sich also nur all diejenigen zum Wat Takien Floating Market verirren, die sich so wie wir auf eigene Faust auf den Weg machen, wird vermutlich auch weiterhin alles so bleiben wie es aktuell ist. Sollte dieser schwimmende Markt von Tourveranstaltern und Reisebüros in Zukunft als Alternative zu Damnoen Saduak, Taling Chan & Co angeboten werden, dann könnte sich das derzeitige Idyll aber natürlich auch recht schnell erledigt haben. Wir hoffen natürlich für zukünftige Besucher und vor allem für die Community vor Ort, dass alles noch ganz lange so bleibt wie wir es vor kurzem erleben durften.

Die dazugehörigen Impressionen zu diesem Bangkok Ausflug für Selbstentdecker gibt es hier.

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