Vor meinem Bette ich Mondschein seh‘,
als wär‘ der Boden bedeckt mit Schnee.
Ich schau zum Mond auf, der droben blickt,
der Heimat denkend das Haupt mir sinkt
(Li Bai, * 701; † 762, Übersetzung von Alfred Forke)
Ein wahrhafte Hochphase der Poesie, Literatur, Kunst und Kultur ist die Tang-Dynastie, die von 618 bis 907 n.Chr. über China herrschte und deren Werke bis heute im ganzen Land zu bewundern sind. Besonders in Sichuan und Henan kann man die Zeugnisse ihres Einflusses bewundern. Filigrane Kalligraphien und Landschaftszeichnungen, zauberhafte Gedichte und vor allen Dingen detaillierte und farbenfrohe Schnitzereien haben die Zeit überdauert und wurden später von nachfolgenden Dynastien sogar noch ausgeschmückt. In den hügeligen Landschaften um Dazu, in der Provinz Sichuan, finden sich zahlreiche eindrucksvolle Höhlen und Grotten, die mit ihrer einmaligen Höhlenkunst und ihren farbenfrohen Darstellungen buddhistischer Figuren bereits seit 15 Jahren zu den UNESCO Weltkulturerbestätten gehören.
Mehr als 300 Jahre dauerte der Bau der Grotten, die sich über die fünf Berge Baoding, Beishan, Shimen, Nanshan und Shizhuan erstrecken und mehr als 50.000 Statuen umfassen. Begonnen zur Zeit der Tang-Dynastie im 7. Jhd. wurden die Dazu Grotten in einer friedvollen Blütezeit von Kunst, Poesie und Kultur erschaffen und stellen ein Zeugnis für die hochentwickelte Bildhauerkunst jener Zeit dar. Ihr Bau zog sich bis in die Zeit der Song-Dynastie (10. – 13. Jhd.) und in dieser Phase entstanden wohl auch die beeindruckendsten Figurensammlungen. Die besonderen Statuen und Bildnisse, die buddhistische, konfuzianische und taoistische Elemente kombinieren, zeigen ihre ganz eigene Interpretation und eine Verschmelzung der drei wichtigsten philosophischen und religiösen Strömungen Konfuzianismus, Daoismus und Buddhismus. So finden sich unter den Figuren nicht nur Buddha-Bildnisse, sondern auch profane Darstellungen aus dem Alltagsleben, etwa von Herrschern und Beamten. Als heilige Stätte, ziehen diese Berge nicht nur Touristen, sondern auch Gläubige an, die an den insgesamt 75 Stätten ihren Glauben praktizieren.
Ein besonderes Highlight der Dazu Grotten ist der schlafende Buddha und die große, gänzlich mit Gold überzogene Guanyin-Felsfiguren. Auch die bis heute sichtbaren leuchtenden Farben sind im Bereich der Höhlenkunst einzigartig. Die geschichtlich bedeutsamsten Skulpturen wurden während der Song-Dynastie von 1179 – 1249 unter dem Mönch Zhao Zhifeng erbaut und bieten Forschen eine hervorragende Gelegenheit, den Buddhismus in China und seine Entstehung zu erforschen. Neben den beeindruckenden Statuen finden sich bei den Dazu Grotten auch prächtige Tempelanlagen aus der Tang- und der Song-Dynastie, die einen Besuch wert sind. Diese besondere Art des Kunsthandwerkes ist die wohl beeindruckendste, die über so viele Jahrhunderte hinweg überdauert hat.
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