Ubon Ratchathani, die östlichste Provinz des Landes, liegt direkt an der Grenze zu den Nachbarländern Laos im Osten und Kambodscha im Süden – auch bekannt als das „Smaragd Dreieck“, eine Metapher für die herrlich grüne Landschaft der Gegend. Die Provinz ist bekannt für ihre ausgeprägte buddhistische Tradition und die charakteristische Kultur, die sich hauptsächlich in der regionalen Küche, der lokalen Handwerkskunst und den traditionellen Festen widerspiegelt.
In der Provinz wechseln sich Savannenlandschaften und Mischwälder ab. Der Fluss Mun und der Mekong sorgen vor allem an der Stelle an der sie aufeinandertreffen für ein pittoreskes Naturschauspiel, das unter dem Namen der „zweifarbige Fluss“ bekannt ist.
Die gleichnamige Provinzhauptstadt Ubon Ratchathani liegt am Ufer des Mun und gehört zu den größten Städten des I-San. Die Stadt selbst bietet einige gut erhaltene Tempelanlagen in typisch nordostthailändischer Architektur sowie ein Museum, das seinen Besuchern eine exzellente Einführung in die Geschichte der Provinz gibt.
Eine beliebte Sehenswürdigkeit in der Provinz ist der Pha Taem Nationalpark, dessen Landschaft von Hügeln und Hochebenen dominiert wird. Riesig aufragende Felsen, die von den Gezeiten und Winden vor Millionen von Jahren als Sedimente des Meeres geschichtet wurden und ungleich geformter Sandstein, verstreut über das gesamte Gebiet, bestimmen das Landschaftsbild ebenso wie die immergrünen Laubwälder und die Blumen auf dem felsigen Boden. Das Besondere an diesem Park sind die zweistufigen Felsen, an deren Wänden 3.000 – 4.000 Jahre alte Felszeichnungen Szenen aus dem Alltagsleben der Ureinwohner und Darstellungen von Fischerei und Reisanbau zeigen. Menschliche Figuren, Tiere, Hände und geometrische Figuren können dort auch bewundert werden.
Ein weiteres frühgeschichtliches Highlight in der Provinz ist die archäologische Ausgrabungsstätte Ban Kan Lueang, in der 1992 eine Vielzahl an Alltagsgegenständen wie Werkzeuge, Töpfereien und Eisenäxte gefunden wurden, die Anzeichen für eine Ansiedlung von Menschen vor mehr als 2.000 Jahren geben.
Ein weiteres Highlight in der Provinz ist das Kerzenfestival in Ubon Ratchathani. Mit dem Einsetzen des Regens während der grünen Jahreszeit im Nordosten Thailands beginnt die buddhistische Fastenzeit „Khao Pansa“. In der Provinz Ubon Ratchathani wird dies mit einem besonderen Brauch gefeiert, dem Kerzenfestival. Mit verschiedenen religiösen Zeremonien wird der ersten Predigt Buddhas nach seiner Erleuchtung gedacht. Die Menschen drücken ihre Verehrung Buddhas durch die kunstvoll geschnitzten Figuren aus Kerzenwachs aus, die als Wahrzeichen dieses Fests gelten.
Die prächtigen Wachskerzen, die mit viel Liebe zum Detail geschnitzt werden, findet man in den verschiedensten Formen und Größen. Die Kerzen können eine Höhe von mehreren Metern erreichen und machen das Kerzenfest in Ubon Ratchathani damit zu einem weltweit einzigartigen Spektakel. Bei einer großen Parade werden die aufwendig geschnitzten Kerzen stolz den Zuschauern präsentiert. Die schönsten Kerzen werden mit Preisen ausgezeichnet und im Anschluss an die Tempel in der Umgebung gestiftet.
Parallel zum Kerzenfestival findet im Nationalen Museum der Provinzhauptstadt vom 1. – 31. Juli 2009 die internationale Ausstellung von Wachsskulpturen statt. Im Zuge der Ausstellung finden Workshops mit 9 verschiedenen Künstlern statt. Die Künstler kommen alle aus verschiedenen Ländern, und natürlich ist auch ein Künstler aus der Nordostregion Thailands mit dabei. In diesen Workshops versuchen die Künstler sich gegenseitig mit ihren filigran gefertigten Skulpturen zu übertreffen, und die Zuschauer können selbst aktiv werden und aus geschmolzenen Wachsteilen eine große Buddhastatue gestalten.
Begleitend zur Wachsskulpturenausstellung finden verschiedene kleinere Ausstellungen zum Thema Buddhismus statt. Außerdem gibt es Musikaufritte und einen Markt mit lokalen Handwerksprodukten und leckeren thailändischen Speisen.