Flores-Erlebnisse Farbige Kraterseen, traditionelle Dörfer, Komodowarane

by GoAsia

Kinder bestaunen ihre Bilder auf dem Display der Kamera„Papa, wir fahren nach Flores und besuchen Onkel Heinz“, sagte meine Tochter Yvonne (35) und musste mich (Alfred, 64) nicht lange überreden; denn Heinz (78) mein Bruder lebt und arbeitet seit fast 50 Jahren als Pater in der Missionsstation im Ort Ende auf Flores. So mache ich im Oktober 2008 meine erste Asienreise, eine 2-wöchige Reise und wie sich herausstellen wird, eine mit fantastischen und intensiven Erlebnissen. 

Zielflughafen ist Maumere. Dort übernachteten wir im empfehlenswerten  „Sea World Club“. Dann folgt eine 5 stündige Taxifahrt  von Maumere nach Ende: Luftlinie keine weite Strecke, aber Schotterpiste, sehr bergig, oft pro 100 Meter drei steile Kurven, Kaffee  und Kakaobohnen zum Trocknen auf Planen auf und neben der Straße, wildromantische Ausblicke. Kurzer Zwischenstopp: Kinder kommen angelaufen und wollen fotografiert werden, dann auch die Eltern, viele Posen, viel Lachen  beim Betrachten der Bilder auf dem Display. Ankunft auf der Missionsstation in Ende, Besichtigung der ordenseigenen großen Druckerei, Computerübungsraum für Schüler, so hätte ich mir die Missionstation als Arbeit- und Bildungsstation nicht vorgestellt.

Ein Highlight: Pater Peter Tukan fährt mit uns zum Kelimutu. Aufbruch morgens um 4 Uhr. Der Vulkan Kelimutu liegt auf 1700 Meter Höhe. Von einem Aussichtspunkt kann man auf drei Kraterseen von 200 300 Meter Durchmesser blicken. Das Wasser in einem See ist kohlpechrabenschwarz, im andern See milchig-hell-türkis, der dritte See hat eine rost rotbraune Färbung. Der zweite und der dritte See sind nur durch eine schmale Felswand voneinander getrennt. Morgens bei aufgehender Sonne und verschwindenden Nebelbänken ein grandioser, Ehrfurcht einflößender Anblick.

Von Ende aus geht es in einer 5 stündigen Weiterfahrt nach Bajawa auf 1000 Meter Höhe. Dort wird gerade der Flores Fußball Cup ausgespielt. Im Hotel sprechen wir mit einigen einheimischen Fußballspielern; großes Interesse am deutschen Fußball, Bayern München, Hamburg und  wir staunen  Hannover 96!! Den Hintergrund für diese Bewunderung kennen wir nicht. Vielleicht war mal ein
Tourist aus Hannover dort.

Dann ein Kompliment an meine Tochter: „Du hast eine wunderschöne Nase.“ „Warum?“ fragt sie. „Damit kannst du eine große Sonnenbrille tragen, Flores Mädchen können das wegen der kleinen Nasen nicht!“ „Ehrlich?“ staune ich. Von Bajawa aus machen wir mit dem einheimischen Reiseführer Maximilian (!) Fahrer Otto(!) und Beifahrer Günter(!) in ihrem Bemo, einem indonesschem Taxi, einen Tagesausflug. Wir wundern uns über ihre Namen, und sie erklären uns, der Grund sei dass sie katholisch sind und in Missionsschulen gelernt haben. Sie  fahren mit uns zu den traditionellen Dörfern Luba und Bena. Das sind Runddörfer mit strohgedeckten Häusern auf Banibuspfählen. In den Hauseingängen treffen wir auf Frauen und Kinder bei der traditionellen Ikat Weberei. Auf dem Dorfplatz liegen Kaffee ,Kakaobohnen und Nelken zum Trocknen. In der Mitte des Dorfplatzes stehen zwei Reihen kleiner Hütten, die für rituelle Zeremonien der Clans und Stämme genutzt werden, daneben christliche Grabstätten. Bena ist ähnlich, nur größer und wird häufiger von Touristen besucht. Obwohl es schon 18 Uhr ist, will Maximilian uns noch  unbedingt zu den heißen Quellen nach Soa führen. Als
wir dort ankommen, ist es stockdunkel. Gott sei Dank habe ich eine kleine LED Taschenlampe mit. So können wir wenigstens sehen, wo wir in dem Quellfluss hintreten. Spannung und viel Spaß.

Am nächsten Tag 10 Stunden Weiterfahrt mit dem Bus nach Labuanbajo. Bei einem Zwischenstopp werden wir von Kindern umringt: „Where do you come from?“ „From Germany!“ unsere Antwort.  „Ahh, Ballack, Ballack Bayern München!!“ Dann noch einige Fragen in indonesischer Sprache. Wir verstehen nichts. Macht nichts! Alle lachen. Von Labuanbajo aus starten wir einen Tagesausflug zum Nationalpark auf der Insel Rinca. Dort gibt es Kommodowarane, die sogar Wasserbüffel jagen und fressen. Jetzt muss ich große Überredungskünste anwenden, damit meine Tochter Yvonne überhaupt an der Führung teilnimmt. Wir bekommen viele dösende Warane zu Gesicht. Drei Stunden Spannung und Gänseschauer bei brütender Hitze. Anschließend sagt Yvonne: „Gut, dass ich mitgegangen bin, es war super.“

Bei dem 14  Tage Aufenthalt haben wir viel Unerwartetes, Spannendes und Schönes erlebt. Ich werde wieder hinfliegen, obwohl der eigentliche Grund unseres Besuches nicht mehr lebt – mein Bruder Heinz.

Autor: Alfred Neuhaus, Leichlingen

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