Friedliches Ende der Proteste – Tourismus in Thailand nicht beeinträchtigt

by GoAsia

Nach dem Ende der Gewalttätigkeiten in Bangkok ist das Königreich überraschend schnell zur Normalität zurückgekehrt.

Reise nach BangkokEs wirkt fast ein bisschen so, als wolle sich Thailand für das schnelle Ende der Gewalttätigkeiten belohnen. Die Regierung unter Premierminister Abhisit Vejjajiva hat verkündet, die landesweiten, sechstägigen Ferien zum traditionellen Neujahrsfest Songkran um zwei Tage bis einschließlich 17. April zu verlängern. Laut offizieller Begründung jedoch soll die überraschende Maßnahme dazu dienen, um Gesetz und Ordnung wiederherzustellen sowie beschädigte Einrichtungen und Straßen zu reparieren.

Unterdessen ist Thailand aus der Berichterstattung der internationalen Medien so schnell wieder verschwunden, wie es durch den Abbruch des ASEAN-Gipfeltreffens und die schweren Straßenschlachten von Bangkok hinein geraten war. Und auch die Reisewarnung für die Hauptstadt des Königreichs, die das Auswärtige Amt in Berlin am Montag ausgesprochen hatte, ist bereits am Dienstagmittag wieder aufgehoben worden. So kann es kaum verwundern, wenn die deutschen Reiseveranstalter weitaus weniger Einbußen im Geschäft mit Asien-Reisen prognostizieren als ursprünglich befürchtet worden war.

Straßenschlachten zum Songkran-Fest

Die jüngste Eskalation der politischen Situation in Thailand verband sich mit allerlei bizarren Blüten. Denn die Straßenschlachten entfielen exakt auf den Höhepunkt des Songkran-Festes, das den traditionellen, thailändischen Jahreswechsel markiert: Während die Sicherheitskräfte am Montag begannen, an einigen Brennpunkten mit Wasserwerfern und Tränengaskanonen gegen Demonstranten vorzurücken, tobte im nahe gelegenen, legendären Touristenviertel Khao-Sarn-Road unter Einheimischen und Ausländern die alljährliche, feucht-fröhliche Wasserschlacht.

Am Dienstag beugten sich die „Rothemden“, wie die Anhänger des im September 2006 vom Militär gestürzten, im Exil lebenden Premierministers Thaksin Shinawatras genannt werden, dem Druck der Sicherheitskräfte. Teilweise in kostenlos von der Regierung zur Verfügung gestellten Bussen begannen die Oppositionellen mit dem Abzug aus der Hauptstadt, wo sie seit rund zwei Wochen den Regierungssitz belagert und die Sicherheitskräfte zuletzt mit Brandsätzen und Wurfgeschossen attackiert hatten.

Nach offiziellen Angaben haben die jüngsten Gewalttätigkeiten in Bangkok, deren Ende aber noch keine Lösung des schweren, politischen und gesellschaftlichen Konflikts im Königreich bedeutet, zwei Tote und 123 Verletzte gefordert.

Keinerlei Einschränkungen für Touristen

Angesichts der schweren Krawalle war erstmals in der Mediengeschichte Thailands im Fernsehen eine englischsprachige Botschaft für Ausländer und Touristen ausgestrahlt worden, die zur Bewahrung der Ruhe aufrief. Gleichzeitig wurde versichert, dass die Armee dabei sei, wichtige Einrichtungen der Infrastruktur und den internationalen Flughafen zu sichern. Denn immer mehr Touristen hatten aus Angst vor einer neuerlichen Flughafenbesetzung und/oder sogar Schlimmerem erwogen, vorzeitig abzureisen.

Doch derartige Bedenken dürften sich nach dem Ende der Straßenschlachten in Windeseile zerstreut haben. Denn der für die Hauptstadt und einen Teil der angrenzenden Provinzen ausgerufene, derzeit noch immer geltende Notstand (State of Emergency), der die Versammlung von Personen aus mehr als fünf Menschen verbietet und die Befugnisse der Sicherheitskräfte bei Kontrollen erweitert, ist mit keinerlei Ausgangssperre oder sonstigen Einschränkungen für Touristen verbunden.

Alle Sehenswürdigkeiten können nach wie ohne Komplikationen besucht werden, während die großen Einkaufspaläste Siam Paragon, Siam Center und Siam Discovery sowie das in der Nähe liegende Central World bereits am Dienstagmittag wieder ihre Tore geöffnet hatten.

Sicherheitshinweise modifiziert

Das Auswärtige Amt in Berlin hat der rasanten Entwicklung in Thailand schnell Rechnung getragen und seine Sicherheitshinweise für das Königreich, die am 13. April verschärft worden waren, längst wieder modifiziert. Diese hatten ursprünglich sogar vor „allen nicht notwendigen Reisen nach Bangkok“ gewarnt. Davon jedoch ist nun keine Rede mehr, obwohl „derzeit noch nicht abzusehen ist, dass sich die Lage vollständig beruhigt hat“.

Allerdings wird auf der Internet-Seite des Außenministeriums dringend dazu geraten, Menschenansammlungen und etwaige, weitere Demonstrationen in Bangkok zu meiden. Zudem wird explizit darauf hingewiesen, dass sämtlicher Flugverkehr des Landes störungsfrei verläuft und der kurzzeitig unterbrochene Bahnverkehr wieder aufgenommen worden ist.

Stornierungswelle ausgeblieben

Die modifizierten Sicherheitshinweise scheinen dazu beizutragen, dass die ursprünglich befürchtete Stornierungswelle für Flüge und Reisen nach Thailand ausbleibt. Thailands Tourismusindustrie, an der fast zwei Millionen Arbeitsplätze und etwa sechs Prozent des Bruttoinlandsprodukts hängen, hatte nach der jüngsten Eskalation bereits Verluste in Höhe von 200 Milliarden Baht (ca. 4,5 Milliarden Euro) befürchtet.

Diese Prognose zumindest gab Kongkrit Hiranyakit als Vorsitzender des Tourismusrats (Tourism Council of Thailand) ab, der seine Hoffnung auf eine schnelle, nachhaltige Gesundung des Fremdenverkehrs (nach der Besetzung des Suvarnabhumi-Aiports im November 2008) bereits durch das am 11. April von Demonstranten im Seebad Pattaya gestürmte ASEAN-Gipfeltreffens im Seebad Pattaya gemindert sah.

Denn immerhin waren von dieser blamablen Aktion ausgerechnet die Regierungschefs der 15 Länder betroffen gewesen, aus denen bisher rund zwei Drittel bzw. 8,5 Millionen aller Thailand-Touristen stammen.

Was den Urlauberstrom aus Deutschland angeht, muss sich das Königreich offenbar erheblich weniger Sorgen machen: Führende Reiseveranstalter wie die TUI, Neckermann, Thomas Cook oder Dertour ließen verlauten, dass sie ihre Thailand-Programme ganz normal aufrecht erhalten, etwaige Umbuchungen kostenpflichtig wären – und es bisher auch so gut wie keine Stornierungen gegeben hätte.

Bildergalerie: Friedliches Songkran-Fest

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