Das Chinatown von Bangkok, dass zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten im Herzen von Thailands Hauptstadt zählt, hat ein neues Wahrzeichen. Nicht weit vom Bahnhof Hua Lamphong entstand für umgerechnet fast zwölf Millionen Euro eine 60 Meter hohe, 60 Meter lange und 30 Meter breite Halle.
Das vierstöckige Gebäude auf dem Gelände des Tempels Wat Traimit Witthayaram dient mit einer Fläche von insgesamt 20.000 Quadratmetern als Domizil der weltweit größten, aus purem Gold bestehenden Buddha-Statue.
In der zweiten Etage finden die Besucher eine Ausstellung über Chinatown, im dritten Stock eine über den goldenen Buddha. Die fünfeinhalb Tonnen schwere, drei Meter hohe Statue ist in der obersten Etage zu bewundern. Historiker gehen davon aus, dass die Figur im 14. Jahrhundert für das Wat Mahathat in Sukhothai gegossen, aber stattdessen in der Königsresidenz Ayutthaya aufgestellt worden war. Dort hatten Gläubige das wertvolle Heiligtum dann mit einem Gipsmantel versehen, um es vor burmesischen Eindringlingen zu verbergen.
Diese Vorsichtsmassnahme war so gut, dass selbst Thais Jahrhunderte getäuscht wurden. Unter der Herrschaft der Rama-Könige jedoch wurde die Figur mit weiteren künstlerischen Relikten nach Bangkok gebracht, wo sie 1955 zufällig bei Bauarbeiten in einer Tempelruine gefunden worden war. Durch eine Unachtsamkeit von Arbeitern sprang überraschend die von einem Wolkenbruch erweichte, weiße Schutzschicht auf, so dass plötzlich das auf wundersame Weise das Gold durchschimmerte.