Nach dem Regierungswechsel in Thailand:
Neue Highlights und purzelnde Preise werben für eine baldige Rückkehr der Touristen
Die touristischen Neuigkeiten aus Thailand lesen sich, als sei nichts geschehen: In der ehemaligen Königsstadt wurde ein erstes Boutique-Resort eröffnet, das sich mit seinen stilvollen Luxusvillen im traditionellen Thai-Stil an einen malerischen Kanal schmiegt. Vor der Nordküste Phukets ist eine Luftflotte aus zehn ausgedienten Flugzeugen und Helikoptern versenkt worden, um den Meeresbewohnern ein künstliches Korallenriff und Tauchern eine weitere Unterwasserattraktion zu bescheren.
Und eine neue, 32-seitige Broschüre weckt mit zwölf verlockenden Vorschlägen für 25 bis 880 Kilometer lange Fahrradrouten enorm viel Lust, das Königreich mit dem Drahtesel zu erkunden. Sogar vom Suvharnabhumi-Airport gibt es positive Nachrichten. Dort sollen die Gepäckwagen nun gegen in Deutschland und China hergestellte Modelle ausgetauscht werden, die statt bisher 24 nur noch 18 bis 20 Kilogramm wiegen, um den Passagieren die Handhabung zu erleichtern.
Stabilität sorgt für mehr Sicherheit
Derartig erfreuliche Nachrichten mögen darüber hinwegtäuschen, dass es derzeit erheblich weniger Fluggäste gibt, die nach Thailand einreisen. In Bangkok klagen renommierte Hotels über Belegungsquoten von unter zehn Prozent, während auf Phuket viele Restaurants ungewöhnlich leer bleiben oder im hohen Norden manche Trekkingtour aus Mangel an Teilnehmern abgesagt werden muss. Denn die politischen Unruhen im Königreich, die mit der spektakulären Besetzung der Luftverkehrsdrehscheibe durch die außerparlamentarische Opposition im November einen bizarren Höhepunkt erreichten, haben im internationalen Tourismus ihre Spuren hinterlassen – wie eben auch die Folgen der Weltwirtschaftskrise.
Da scheint es vorerst wenig zu helfen, dass durch die Wahl des bisherigen Oppositionsführers Abhisit Vejjahjiva zum neuen Premierminister am 15. Dezember ein erfreulich hohes Quantum an Entspannung eingekehrt ist oder dass die westlichen Länder ihre aktuellen Sicherheitshinweise für Thailand längst entscheidend modifiziert haben.
Kampfpreise und Kampagnen
Doch wer sich jetzt für dieses Reiseziel entscheidet, kann unvergesslich urlauben. Schließlich präsentiert sich Thailand in diesen Wochen saisonbedingt mit täglich blauem Himmel und angenehmen Temperaturen von seiner allerbesten Seite. Statt mit Urlauberscharen erfreuen die beliebtesten Strände und Inseln des Landes mit erheblich mehr Einsamkeit und Erholung, während die Einheimischen ihre Besucher mit gesteigerter Freundlichkeit verwöhnen. Viele Hotels gewähren sagenhafte Rabatte, während manche Fluggesellschaft die Preise ihrer Tickets für Inlandsverbindungen sogar fast halbiert hat oder – wie ein namhafter Billigflieger – sogar 100.000 Freiflüge auslobt.
Auch die zahlreichen Nationalparks, viele Zoos, Vergnügungsparks und einige Wellness-Oasen reihen sich ein in das Paradies der purzelnden Preise und öffnen ihre Pforten zu sonst für die Hochsaison undenkbaren, deutlich ermäßigten Tarifen. Unterdessen bastelt das staatliche Fremdenverkehrsamt Tourism Authority of Thailand (TAT) an neuen Werbekampagnen mit eindrucksvollen Slogans, die das Vertrauen der Urlauber wiederherstellen sollen. Dazu zählt zum Beispiel das Motto „Apologies Thailand“, das sich in etwa mit „Thailand bittet um Entschuldigung“ übersetzen lässt.