Nachdem das herrliche, aus der portugiesischen Kolonialzeit stammende Architekturerbe von der UNESCO vor drei Jahren zum Weltkulturerbe erklärt worden ist, kann Macau nun auch ein „Immaterielles Kulturerbe“ vorweisen. Dieser Titel würdigt besondere, kulturelle Leistungen auf Gebieten der Sprache und Musik oder Bräuche und Handwerkstechniken.
Auf der nationalen Schutzliste Chinas finden sich nun auch die hölzernen Götterstatuen, die in Macau einst als Schutzheilige der Fischer und Seeleute hergestellt wurden. Sie entstammen einem Schnitz-Handwerk mit jahrhundertealter Tradition. Einst lebte hier rund ein Drittel der Bevölkerung vom Fischfang und kein einziges Boot lief ohne eine Statue aus.
Heute hat dieser Wirtschaftszweig zwar an Bedeutung verloren, doch in zwei Werkstätten werden die Figuren weiterhin hergesellt. Sie gelten als einzigartig und spiegeln wieder, dass Macau schon immer ein Treffpunkt der Kulturen war. So waren die ersten Kunsthandwerker von Schnitztechniken aus Ningbo, Japan und Taiwan beeinflusst worden.
Um Besuchern das Kulturerbe der chinesischen Metropole näher zu bringen, gibt es dafür im Macau Museum nun einen eigenen Bereich. Ein weiterer Antrag läuft derzeit noch. Denn auch das „Padua“ – die ursprüngliche Sprache Macaus mit Elemente aus Portugiesisch, Malaiisch, Chinesisch und Kreolisch – soll möglichst bald als Immaterielles Kulturerbe ausgezeichnet werden. (Weitere Infos beim Fremdenverkehrsbüro Macau, Schenkendorfstraße 1, 65187 Wiesbaden, Telefon 0611-2676730, Fax -2676760, E-mail [email protected] oder Internet www.macau-info.de).