Indiens Westküste – Eine Rundreise

by GoAsia

Indien ist ein vielfältiges und durch Religion und Geschichte sehr unterschiedlich geprägtes Land, das wir Ihnen bei einer Reise entlang der Westküste – vom Süden bis zum Ganges-Delta im Norden, hier etwas näherbringen wollen.

Der nach Bevölkerungszahlen zweitgrößte Staat der Erde liegt in Südasien auf dem indischen Subkontinent und grenzt an Pakistan, China, Nepal, Bhutan, Myanmar und Bangladesch.

Im Norden bilden der Himalaya und im Süden der Indische Ozean seine natürlichen Grenzen; die Küsten des Landes erstrecken sich über eine Länge von 7.000 Kilometern.

Zu Indien gehören drei vorgelagerte Inselgruppen: Korallenatolle von Lakshadweep – unter anderem die den Malediven ähnlichen Lakkadiven – und die Andamanen und Kinobaren. Der höchste Punkt Indiens ist der Berg Kangchendzönga mit fast 8600 Metern Höhe.

Im Norden des Landes und in Zentralindien herrscht – abgesehen vom Bergland – subtropisches Kontinentalklima, im Süden und an den Küstengebieten hingegen maritimgeprägtes tropisches Klima. Der Südwestmonsun bringt von Juni bis Oktober ergiebige Niederschläge, der Nordostmonsun zwischen Oktober und Juni eher trockene Luft.

Indien weist schon aufgrund seiner Größe und der verschiedenen Klimazonen und Höhenlagen eine ungeheure Landschaftsvielfalt auf, von Hochgebirgsvegetation bis zum tropischen Regenwald im Süden.

Die Artenvielfalt übertrifft die der Vegetation sogar noch: 350 Säugetier-, 1.200 Vögel-, 400 Reptilien-, 200 Amphibien- und 2.500 Fischarten. Unter anderem leben in Indien der bekannte Indische Elefant, der Königstiger, der Asiatische Löwe, der Leopard, der seltene Schneeleopard, der Mungo und das seltene Panzernashorn.

In Indien entstanden vier der großen Religionen: Hinduismus, Buddhismus, Jainismus und Sikhismus. Heute sind auch der Islam und das Christentum im Land vertreten und der Hinduismus ist mit 80% die stärkste Religion. Dennoch herrscht in Indien eine sehr große und differenzierte Religionsvielfalt.

Über 100 verschiedene Sprachen aus vier Sprachfamilien werden in dem asiatischen Land gesprochen und zugleich stellt es den Rekord der meisten Amtsprachen auf.

Die indische Küche ist so vielfältig wie die europäische, da die Abweichungen und regionalen Unterschiede der einzelnen 28 Bundesstaaten nicht geringer als die der Länder in Europa sind. Das bekannte „Curry“ ist in Indien eine Zubereitungsart, wird viel angewandt und oft mit stark gewürzten Soßen kombiniert.

Seit 1950 bestehen die Verfassung und die Bundesrepublik Indien – mit 28 Bundesstaaten – als parlamentarische Demokratie. Das indische Parlament ist die gesetzgebende Gewalt und besteht aus zwei Kammern. Wahlberechtigt ist jeder Bürger mit Vollendung des 18. Lebensjahres.

Der Tourismus stellt mit jährlich fast 4 Millionen ausländischen Touristen einen wichtigen Faktor in der indischen Wirtschaft dar.

Unsere Rundreise entlang der westlichen Küste Indiens beginnt im Süden des Landes in Madurai. Die Millionenstadt ist eine der ältesten Städte Asiens. In ihrem historischen Zentrum befinden sich – in nur ein paar hundert Metern Entfernung voneinander – die Tempelanlagen Tirumalai-Nayak-Palast, Kutal-Alakar-Tempel und der Minakshi-Tempel. Letzterer ist ein Hindu-Tempel, der der Göttin Minakshi und ihrem Gatten geweiht ist wobei – was ungewöhnlich ist – die Göttin hier im Mittelpunkt der Verehrung steht. Seine heutige Gestalt erhielt der Tempel in der Nayak-Herrschaft im 16. und 17. Jahrhundert, doch sind seine ältesten, heute noch erhaltenen Bestandteile aus der Pandya-Zeit im 12. und 13. Jahrhundert.

Nur wenige Kilometer weiter nördlich liegt auf unserer Reise entlang der Küste die Stadt Thanjavur. Sie ist die Hauptstadt des gleichnamigen Distrikts und hat rund 200.000 Einwohner. Bekannt ist die Stadt für ihre um 1700 erbaute Saraswati-Mahal-Bibliothek mit einer großen Sammlung alter Palmblatt-Manuskripte. Zuvor entstand in der kleinen Stadt – für indische Verhältnisse – der im 16. Jahrhundert erbaute Palast der Nayaks. Der bekannteste Bau Thanjavurs – und somit begeben wir uns weit in der Geschichte zurück – ist der Brihadisvara-Tempel – der als herausragendes Beispiel mittelalterlicher hinduistischer Tempelbaukunst gilt. Der 1010 fertig gestellte Tempel entstand im Dravida-Stil und sein – schon von weitem erkennbares Wahrzeichen – ist der 60 Meter hohe Tempelturm „Vimana“ aus Granit. In der Tempelanlage befindet sich außerdem die drittgrößte Statur der Nandi – Reittier und treuer Diner Shivas – Indiens.

In Mamallapuram – unserem nächsten Stopp an der Westküste – finden wir den Tempelbezirk mit einer Großzahl hinduistischer Monumente, die vorwiegend den Göttern Shiva und Vishnu gewidmet sind. Die drei berühmtesten sind die Pancha Ratha des Südens, der Küstentempel – Überlieferungen zufolge der einzige erhaltene aus einem Siebentempel-Komplex des 8. Jahrhunderts – und das Flachrelief „Herabkunft des Ganges“. Das Relief – 27 Meter lang und 9 Meter hoch – zeigt den Verlauf des Ganges, wie es das Panchatanatra – eine indische Dichtung, deren Wurzeln bis 200 v. Chr. zurückreichen – beschreibt. Das aus dem 7. Jahrhundert stammende Flachrelief beinhaltet – im mittleren Teil – eine Darstellung Shivas und stellt in mehreren Szenen das dörfliche Leben in Indien im 7. Jahrhundert dar.

Der nächste Sprung bringt uns ein großes Stück weiter in Richtung Norden in den Bundesstaat Orissa. Der erste Ort, den wir erreichen, ist Bhubaneswar. In der Hauptstadt des Bundesstaates leben rund eine dreiviertel Million Menschen. Der aussagekräftige Begleitname des im 3. Jahrhundert v. Chr. gegründeten Ortes ist „Stadt der Tempel“ – aufgrund der zahlreichen Tempel, die vom 8. bis 15. Jahrhundert erbaut wurden. Zu ihnen zählt auch der Mukteshvara-Tempel aus dem 10. Jh. mit bienenkorbförmigen Schreinen. Die Stadt ist außerdem ein Zentrum des Shiva-Kultes.

Die letzte Station vor dem Highlight unserer Reise ist die Stadt Konark mit dem Sonnentempel. Die im 13. Jahrhundert unter König Deva erbaute Tempelanlage wirft bis heute eine ungeklärte Frage auf. Noch vor der Fertigstellung oder kurz nach ihr wurde der Bau des Tempels aufgeben. Bis heute ist nicht sicher geklärt, warum dies geschah. Außerdem ist der Tempelturm heute nicht mehr erhalten und es ist unklar, ob dieser überhaupt vollständig erbaut wurde. Der Haupttempel und die Vorhalle hingegen sind sehr gut erhalten, ebenfalls die zahlreichen Verziehrungen – wie die 24 großen Wagenräder oder die Granitstatue des Sonnengottes Surya. Im angrenzenden Museum findet sich eine Sammlung ausgegrabener Skulpturen des Tempels.

Das Highlight unserer Reise ist die Stadt Kalkutta, oder im indischen Kolkata genannt.
Mit über 15 Millionen Menschen in der Metropolregion ist Kalkutta der drittgrößte Ballungsraum Indiens.

Kalkutta ist das Zentrum der Intellektuellen und Künstler, hier haben der Literatur-Nobelpreisträger Rabindranath Thakur und auch Mutter Teresa gewirkt. Die indische Nationalbibliothek, Museen, Theater, Film- und Musikveranstaltungen bescheren der Stadt ein pulsierendes Leben.

Das 1814 gegründete Indische Museum stellt als größtes Museum Asiens vielfältige Exponate – von Skulpturen bis zu naturgeschichtlichen Objekten – aus. Ein Highlight ist das Löwenkapitell aus Sandstein, das aus dem 3. Jahrhundert v. Chr. stammt.

Nahe dem Museum findet die abendlich „Sound and Light Show“ statt und bietet eines der sehenswertesten Spektakel.
Ebenfalls im Zentrum gelegen sind die berühmte St. Paul’s Cathedral, zu deren besserer Belüftung sich die Fenster bis auf Fußleistenniveau erstrecken und große Ventilatoren an der Decke angebracht sind.

Das berühmte Victoria Memorial strahlt mit seinem weißen Marmor und bietet Erholung in den gestalteten Gärten und Wasserfällen. Das Hauptpostamt stellt das wirtschaftliche und administrative Zentrum Kalkuttas dar und war Zeuge wichtiger historischer Ereignisse. Das Gouvernment House – einst Residenz der Generalgouverneure und Vizekönigin – liegt an der Red Road, der Prachtstraße Kalkuttas.
Einer der wichtigsten Wallfahrtsorte des Subkontinents befindet sich ebenfalls in Kalkutta: der Kalighat-Tempel, er ist der Göttin Kali gewidmet.

Zum Ausklang der Rundtour an der Küste landen wir im Gangesdelta. Es ist das größte Flussdelta der Welt und hat eine Fläche von über 100.000 Quadratkilometern. Somit ist es größer als ganz Portugal. Durch den Zusammenfluss der Hauptflüsse Brahmaputra, Ganges und Meghna entsteht ein Delta mit mehr als 240 Flüssen, das in den Golf von Bengalen mündet und mehr als 140 Millionen Menschen beherbergt.

Eine Reise entlang der Westküste ist eine Reise in die Geschichte Indiens, lange bevor die Briten kamen. Die Tempel, die Landschaft und die pulsierenden Metropolen wie Kalkutta ziehen jeden Besucher in ihren Bann.

Weitere aktuelle Informationen zu Indien erhalten Sie in unseren Reisezielinfos

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