Thaiboxen als nationale Sportart Thailands ist mittlerweile weltbekannt. Jedoch nur die wenigsten haben schon von Sepak Takraw gehört, der rasanten und fast artistischen Ballsportart, die in Thailand ebenfalls als Nationalsport gilt.
Der Name der fulminanten Sportart setzt sich aus dem malaiischen Wort „Sepak“ stoßen oder kicken und dem thailändischen Wort „Takraw“ zusammen, das den ursprünglich benutzten Rattanball bezeichnet.
Gespielt wird auf einem rechteckigen Feld mit einem Netz in der Mitte ähnlich wie beim Volleyball, nur hängt das Netz mit rund 1,50 Meter Höhe deutlich tiefer. Die Regeln sind verhältnismäßig einfach: Beide Mannschaften versuchen zu vermeiden dass der Ball, der heute meist aus Hartplastik besteht, innerhalb ihres Feldes den Boden berührt und bemühen sich somit den Ball ins gegnerische Feld zu bugsieren, um damit einen Punkt für die eigenen Mannschaft zu erzielen. Erlaubt sind für diesen Zweck alle Körperteile, also Fuß, Kopf oder Oberkörper, außer den Armen und Händen.
In der Regel besteht eine Mannschaft aus drei Spielern, die sich je nachdem ob gerade in Angriff- oder Abwehrsituation befindlich unterschiedlich anordnen. Das Team in Ballbesitz darf den Ball dreimal berühren, bevor er wieder in die gegnerische Hälfte manövriert werden muss. Ein Spiel besteht nach den offiziellen Regeln aus maximal fünf Sätzen, wobei der Gewinner das Team ist, das zuerst drei Sätze gewonnen hat. Jeder Satz wird bis 15 Punkte gespielt, wobei immer nach drei Punkten Aufschlag und Annahme gewechselt werden.
Geschichtliche Aufzeichnungen beweisen die Existenz dieses Spiels bereits im 16. Jahrhundert in Thailand, und auch in anderen südostasiatischen Ländern wurde das Spiel bereits vor Jahrhunderten gespielt. Damals spielte man sich den aus Rattan geflochtenen Ball zum Zeitvertreib mit dem Fuß im Kreis ringsherum zu. In den 60-er Jahren trafen sich dann erstmals Funktionäre des rasanten Ballsports, um einheitliche Regeln festzulegen und gründeten das erste Vertreterkomitee des Sepak Takraw.
Heute wird die exotische Sportart, die oftmals als eine Mischung aus Volleyball, Fußball und Gymnastik bezeichnet wird, von der International Sepak Takraw Federation (ISTAF) vertreten. Blitzartige Reflexe, präzise Ballkontrolle, enormes Körpergefühl und eine immense Sprungkraft sind Voraussetzung für den Erfolg in dieser atemberaubenden Sportart, die mittlerweile sogar in Deutschland Fuß gefasst hat: In Heidelberg, Köln, Elmshorn, Berlin und mehreren anderen Städten wird die exotische Sportart bereits praktiziert. Weitere Informationen und tolle Bilder rund um Sepak Takraw finden Sie hier.
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